physiotherapie / krankengymnastik (KG)

Bei der KG geht es darum, den Körper des Patienten mit verschiedenen Techniken der Bewegungslehre bei Symptomen wie Schmerzen, Immobilität, Inaktivität oder anderen Problemen positiv zu beeinflussen. Dazu zählen unter anderem:

• leichte Mobilisationstechniken
• leichte Kräftigungsübungen / Koordinationsübungen
• Dehnübungen
• Erstellung von Eigenübungsprogrammen
• Korrektur fehlerhaften Verhaltens / Bewegens
• Beratung zum Thema Arbeitsplatzergonomie

manuelle therapie (MT)

Die MT (von manus = Hand) findet ihren Ursprung in der Osteopathie und wurde zur Optimierung physiotherapeutischer Behandlungen extrahiert. Bei dieser Behandlungsmethode, für die der Therapeut eine mehrmonatige Zusatzausbildung absolvieren muss, wird primär durch die Hände des Therapeuten am Patienten gearbeitet. Wie bei jeder Physiotherapeutischen Behandlung beginnt auch die MT mit einem ausführlichen Befund, um die Ursachen der Beschwerden besser zuzuordnen. Ziele der Behandlungen können vielfältig sein – das Lösen von muskulären Verspannungen, das Mobilisieren von Faszienstrukturen und Nerven oder auch das Mobilisieren und Stabilisieren von Gelenken (auch Wirbelsäule) sind einige Beispiele.

Bei der Durchführung einer Bewegung werden zwei Bewegungstypen unterschieden, die parallel stattfinden:

1. Osteokinematik – die von außen sichtbare Bewegung der Knochen im Raum (Bsp. Arm hebt sich in die Luft)

2. Arthrokinematik – das Geschehen innerhalb eines Gelenks bei einem osteokinematischen Bewegungsvorgang (Oberarmkopf in der Schulterpfanne)

Häufig liegen durch Erkrankungen oder Verletzungen Störungen in der Arthrokinematik (Gelenkbewegung) vor, welche nicht selten für Bewegungseinschränkungen und Schmerzen verantwortlich sein können. Das Ziel der MT ist es, diese zu verbessern, damit wichtige Bewegungen (Osteokinematik) wieder möglichst beschwerdefrei ausgeführt werden können. Wichtige Techniken sind Traktions- und Kompressionsbehandlungen (Zug und Druck) sowie die Verbesserung des Roll-Gleit-Verhaltens. Weitere Inhalte sind Neurone Mobilisationen und Muskelentspannungstechniken. Zusätzlich ist es möglich, die manuelle Therapie durch kräftigende Übungen (MTT) zu unterstützen. Diese sollen im Idealfall das wiedergewonnene Bewegungsausmaß stabilisieren.

manuelle lymphdrainage (MLD)

Bei der MLD handelt es sich um eine Massagetechnik, die zur Verbesserung des Lymphabflusses und somit zur Vermeidung oder Beseitigung wasserbedingter Schwellungen (Ödeme) eingesetzt wird. Das Lymphsystem ist wie das Abwassersystem des menschlichen Körpers und benötigt gelegentlich Unterstützung, wenn

1. zu viel Abwasser (Lymphe / Lymphflüssigkeit) anfällt und das System akut überlastet ist (z.B. durch Sportunfälle, nach Operationen oder Traumata)

2. das Lymphsystem geschädigt / geschwächt wurde und somit nicht mehr in der Lage ist, die anfallende Lymphe selbstständig abzutransportieren (z.B. bei Lymphknotenentnahme nach Krebserkrankungen, Primäres Lymphödem)

Die MLD dient also der Unterstützung beim Abtransport überschüssiger Flüssigkeit im Gewebe.

klassische massagetherapie

Bei der klassischen Massagetherapie wird mithilfe verschiedener Grifftechniken wohltuend auf Körper und Geist eingewirkt. Massagen können sowohl entspannend im Sinne der Regeneration wirken, als auch anregend zur Aktivierung vor dem Sport eingesetzt werden. Häufig wird diese Behandlungsmethode mit passiven Wärmebehandlungen wie Moorpackungen oder Rotlichtanwendungen kombiniert.

cranio-mandibuläre-dysfunktion (CMD-kiefer­gelenks­behandlung)

Die Behandlung des Kiefergelenks ist der manuellen Therapie zuzuordnen, wobei diese Behandlungstechnik als Spezialisierung durch entsprechende Fortbildungen zusätzlich erlernt wird. Das Kiefergelenk bildet sich aus dem am Schädel fixierten Oberkiefer und der losen Mandibula, dem Unterkiefer. Da es direkte fasziale und muskuläre Verbindungen zur oberen Halswirbelsäule hat, steht das Kiefergelenk in direkter Verbindung zum Halteapparat. Zu den häufigsten Ursachen von Kiefergelenksstörungen zählen Oklussionsveränderungen (Veränderung des Zahnschlusses), nächtliches Zähneknirschen, Stress, Traumata und Unfälle. Häufige Symptome bei Kiefergelenksbeteiligung sind

• Kiefer- und Zahnschmerzen
• Kopfschmerzen
• Tinitus
• Ohrgeräusche
• Schwindel
• Schluckbeschwerden
• Beschwerden im Bewegungsapparat, vor allem der Halswirbelsäule
• Veränderung der Aussprache

krankengymnastik am gerät (KGG)

Die gerätegestützte Krankengymnastik ist eine aktive Form der Physiotherapie. Unsere Trainingsfläche ist durch die gesetzlichen Krankenkassen zur Krankengymnastik am Gerät zugelassen. Hier haben wir die Möglichkeit, mit verschiedenen Geräten, Seilzügen und weiterem Zubehör unter Berücksichtigung Ihres Leistungsstandes sportlich aktiv zu werden und Parameter wie Kraft, Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit und Schnelligkeit zu verbessern.

faszientherapie

Das Fasziensystem besteht aus verschiedenen mehrdimensionalen Bindegewebsbahnen, welche sich als fasziale Ketten durch den Körper ziehen und dabei Organe und Muskeln umschließen. Aufgrund dieser komplexen Vernetzungen ist es durchaus möglich, dass die Störung einer faszialen Kette zu Symptomen in anderen Bereichen des Körpers führt. Ein Beispiel hierfür sind muskuläre Triggerpunkte, welche grob vereinfacht eine Veränderung im myofaszialen System darstellen und zu Schmerzen in völlig anderen Körpergegenden führen können.

Die Anatomie, Differenzierung und Behandlung dieser faszialen Ketten sind Inhalte dieser Therapieform. Anwendungen im faszialen System können sowohl invasiv (z. B. durch Akupressur oder FDM), aber auch feinfühlig und sensibel (z.B. mit Myofascial Release oder Listening-Techniken) erfolgen. Innerhalb der vielfältigen Möglichkeiten der Faszienbehandlungen lässt sich auch das Therapeutical Flossing einordnen – hierbei werden verschiedene fasziale Schichten mit Hilfe eines elastischen Gummibandes in Kombination von passiven und aktiven Bewegungen des Gelenks zueinander mobilisiert.

kälte- / wärmebehandlung

Kälte- und Wärmebehandlungen werden in der Regel ergänzend zu anderen Therapien durchgeführt. Kältetherapien können beispielsweise den Lymphabfluss unterstützen, bei der Regeneration helfen oder temporär Schmerzzustände mildern. Wärmebehandlungen wie Moorpackungen, eine heiße Rolle oder Rotlicht, können Behandlungen wie die MT bei der Entspannung von Muskulatur oder der Mobilisation von Gelenken unterstützen.

elektrotherapie

Die Elektrotherapie wird oft in Verbindung mit anderen Therapieformen praktiziert und unter anderem zur Förderung der Durchblutung und Lockerung der Muskulatur eingesetzt. Zu den unterstützenden Stromanwendungen gehören zum Beispiel die Ultraschalltherapie sowie die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS).

wirbeltherapie nach dieter dorn

Die Wirbeltherapie nach Dieter Dorn, auch Dorn-Therapie genannt, ermöglicht es, mit gezielten Griffen einzelne Wirbel der Wirbelsäule auf schonende und sanfte Art und Weise in ihre richtige Position zurück zu mobilisieren.

kinesio taping

Kinesio Tapes sind hochelastische Klebetapes, die auf Muskeln sowohl tonisierend (anregend) als auch detonisierend (entspannend) wirken können. Außerdem ist es möglich, Gelenke in ihrer Funktion zu unterstützen und zu stabilisieren. Tapes finden ihre Anwendung sowohl im Sport als auch im Alltag, zum Beispiel bei Verspannungen der Rückenmuskulatur oder Kopfschmerzsymptomatiken.